Effizient & effektiv Arbeiten ~ Wie ein Tipp alles ändert

Lust auf 100 Tipps, die Dein Leben verändern werden? Niet!

Wie jedem meiner täglichen Artikel verzichte ich auf Tipps, die sich gut anhören, aber in der Masse nicht zu bewältigen sind. Ich schreibe Dir heute nicht über:

  • Eisenhower-Matrix
  • Überstunden
  • Monotasking, Fokus und Flow
  • ToDo-Listen
  • Richtige Meetings
  • usw.

Wer soll den alle schlauen Tipps zusammen umsetzen? Ich habe es früher mal probiert und kenne viele Menschen, die Ihren Alltag mit so vielen Regeln versehen haben, dass sie extrem unglücklich darüber sind.

Marisa Lee von dem genialen Start-Up Rocky Robots war an unserem Call am Dienstag etwas verdutzt, als ich ihr erklärte, dass ich keine ewigen ToDo-Listen habe und immer nur an einem Ziel arbeite.

Diesen Ansatz habe ich erst nach zehn Jahren Unternehmertum für mich entdeckt und möchte ihn auch heute mit Dir teilen, damit Du Deine Arbeit bequem viel effizienter gestalten kannst.

Warum funktionieren alle anderen Tipps nicht?

Tipps und Methoden, wie ich sie am Anfang aufgezählt habe, sind das Gegenteil von effizient.

Jeder Ansatz für sich klingt zwar prima und ist sinnvoll, doch die Summe aus allen Ideen ist zu komplex.

Wer ins Mikromanagement gerät, ist auf dem besten Weg zum Wahnsinn! Bestimmt kennst Du auch ein paar Menschen, die damit prahlen, wie effektiv sie ihren Tag gestalten und welche neuen Tools sie dafür verwenden.

Doch sie haben alle ein Problem gemeinsam:

Wer sein leben überorganisiert, hat nichts mehr vom Leben.

Damit meine ich nicht nur die emotionale Seite der Freude an der Arbeit. Tatsächlich kann durch zu viele Regeln und Gesetze, die man sich selbst setzt, der wichtigste Teil eines erfolgreichen Unternehmens verloren gehen: Sinnvollen Nutzen schaffen.

Kürzlich habe ich gezeigt, wie das Unternehmen Zappos den Social Media-Bereich rockt. Das beeindruckendste am Unternehmen habe ich noch gar nicht erzählt:

Das größte Ziel des Unternehmens ist es, dem Kunden ein WOW-Erlebnis zu verschaffen. Dafür legt es Wert auf schnelle Lieferungen, einfache Retouren und auf den besten Kundensupport der Welt.

Mitarbeiter im hauseigenen Service-Center haben keine Regeln, wie lange sie mit einem Kunden sprechen dürfen. Auch die Themen sind egal. Es kam sogar schon vor, dass Zappos-Mitarbeiter für ihre Anrufer Pizza bei einem Lieferdienst bestellt haben.

Hauptsache der Kunde ist glücklich!

Ein Mikromanagement der Mitarbeiter würde diesen Charakter zerstören und dem Unternehmen schaden.

Darum suche ich stets nach Lösungen, die die Unternehmenskultur und das größte Ziel des Unternehmens erhalten.

Was ist Dein größter Nutzen?

Genau das ist die Frage, die Deine Effizienz-Probleme löst. Glaubst Du nicht? Klingt unstimmig? Dann pass mal auf.

Ein Unternehmen, das schnell wachsen soll, muss drei Schritte befolgen:

  1. Erkenne ein Problem am Markt.
  2. Entwickle eine Lösung für dieses Problem.
  3. Verkaufe die Lösung an Kunden.

Die Lösung eines Problems ist Dein größter Nutzen!

Du kannst mit Deinem Produkt mehrere Probleme lösen? Egal! Fokussiere Dich auf den größten Nutzen und erwähne den Rest als Randnotiz.

Plötzlich wird Deine Arbeit klarer:

  • Entscheidungen, die Du treffen musst, werden klarer.
  • Weitere Mitarbeiter, die den Nutzen nicht unterstützen, sind nicht nötig.
  • Die Zielliste des Unternehmens reduziert sich drastisch.
  • Die Kommunikation wird präziser.
  • Kunden wissen genau, was Du bietest.
  • Aufgaben und Termine sind am Ziel ausgerichtet und Du verschwendest weniger Zeit.

Die Liste könnte noch ewig so weiter gehen.

Effektive Arbeit entsteht hauptsächlich nicht durch Tools, sondern durch mehr Klarheit.

Natürlich sind verschiedene Tools ein wichtiger Bestandteil effizienter Arbeit, aber nicht der Kern davon.

Mein typischer Tagesablauf

6:00 Uhr klingelt mein Wecker. Meistens wache ich schon etwas vorher auf. Ich trinke ein Schluck Wasser, putze die Zähne, dusche mich etc.

6:10 Uhr führe ich mein tägliches Morgenritual durch. Dies beinhaltet lesen, journaling, schreiben der Stichpunkte für meinen Blog-Beitrag und meditieren.

7:15 Uhr erreiche ich mein Büro. Bereits während des Morgenrituals und in meiner Journaling-Sitzung am Vorabend lasse ich mir mein aktuelles Ziel durch den Kopf gehen. Ich weiß genau: Was sind heute meine Aufgaben, um mein nächstes Ziel zu erreichen?

Bis 12:00 Uhr arbeite ich intensiv an der Umsetzung meines Tages-Ziels. Spontane, wichtige Anrufe von Kunden und Partnern nehme ich an. Schließlich ist mein Oberziel meiner täglichen Arbeit, Menschen zu helfen ihr Kapital sinnvoll zu investieren.

Bis 13:00 Uhr habe ich Mittag gegessen und war beim Training auf dem Powerplate (2-3x pro Woche).

Ab 13:00 Uhr setze ich Termine im 30-Minuten-Takt. Calendly hilft mir, diese Meetings ohne Stress zu planen. Über appear.in führe ich die meisten Meetings per Webcam durch. In entstehenden Pausen schreibe ich Mails, verbessere meine Skripte, erstelle Präsentationen etc.

Ab 17:30 Uhr ist Familienzeit.

Ab 20:00 Uhr schreibe ich mindestens einen Blogbeitrag und führe mein Journal, um den Tag zu würdigen und setze mein Ziel für den nächsten Tag.

22:30 Uhr beende ich den Tag mit einer tiefen Meditation und der Verankerung meiner Gedanken.

Wie Du siehst, bedarf meine Arbeit keine aufwendigen Tools. Sicher sieht das bei jedem Job etwas anders aus.

Mir ist nur wichtig, dass Du verstehst, dass der Fokus auf ein einziges Oberziel in Kombination mit passenden Tageszielen und Aufgaben ausreicht, um effizient zu arbeiten.

Ist das wirklich nötig?

Nahezu täglich erhalte ich Anfragen: Bist Du mal wieder in München, Berlin oder Hamburg?

Ich freue mich, wenn ich Freude treffe! Dieser wichtige Teil des Lebens sollte nicht zu kurz kommen. Doch ich unterscheide klar zwischen meinen unternehmerischen Zielen und dem privaten Vergnügen.

In den 30-Minuten-Sitzungen sind auch Gespräche mit Freunden enthalten, um gegenseitig auf den neusten Stand zu bleiben. Externer Input von Freunden und Mentoren ist wichtig.

Aber ich vermeide aufwendige Reisen, die mit einem Live-Meeting über die Webcam zu erledigen sind. Unterm Strich sind meistens beide Partner sehr dankbar für den Vorschlag.

Überlege Dir immer, welche Maßnahmen Deinem Ziel dienen und welche Dich ablenken.

Dafür benötigst Du weder das Eisenhower-Modell noch andere Entscheidungsfinder. Wenn eine Entscheidung Deinem Ziel dienen kann, ist sie gut.

Die Unterscheidung zwischen Effektivität und Effizienz ist sinnlos

Wie Dir vielleicht aufgefallen ist, nutze ich die Worte Effektivität und Effizienz ohne mit der Wimper zu zucken, als hätten sie die gleiche Bedeutung.

Ich hatte sogar Meetings erlebt, bei denen mir das als schrecklicher Fehler vorgehalten wurde. Doch ich bleibe dabei!

Während die Effektivität in der herkömmlichen Definition misst, wie stark mein Ergebnis mein Ziel unterstützt, drückt die Effizienz aus, mit welchen Aufwand ich mein Ergebnis erreiche.

Doch ich stelle mir jederzeit die Frage, was der beste Weg ist, um ein Ziel zu erreichen. Während ich Tagesziele setze, vergleiche ich natürlich unterschiedliche Wege zum Ziel.

Ein gezielter Aufwand führt meistens zu einem Ergebnis.

Damit sind in meiner Welt beide Worte gleich zu betrachten. Beim Setzen von Tageszielen ist der Grad der Unsicherheit zwischen dem Input und dem Output marginal.

Die Unterscheidung von effizient und effektiv ist nicht mehr nötig.

Viel Erfolg bei Deiner gelungenen Arbeit.

Veröffentlicht von

Gero Gode

Gero Gode gründete über 10 Unternehmen in 10 Jahren und betreibt einen Family & Friends-Fonds mit ca. 100 Mio. Euro Volumen. Seine Lehren und Erfahrungen aus über 10 Jahren in intensiven Projekten und das Wissen aus seinem Netzwerk fasst er hier für Dich zusammen.

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