Freiheit als Ziel? Der einfachste Weg zum Untergang.

Wer sich Freiheit zum Ziel setzt, begibt sich auf Glatteis. Zu sehr fokussieren wir uns dadurch auf das »unfreie Jetzt« und sabotieren damit unseren eigenen Werdegang.

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Fast jeder Mensch hatte mindestens einmal den Gedanken, dass Freiheit sein Ziel ist.

Doch die Suche nach Freiheit macht Dich verrückt. Sie wird Dich fertig machen.

Es klingt unglaublich, doch eine schöne Sache wie Freiheit, kann Dich vernichten. Die Gründe dafür liegen in den neurologischen Wirkungen, eines Ziels auf uns selbst.

Was soll Freiheit überhaupt bedeuten?

Freiheit gibt es nicht im Supermarkt zu kaufen. Sie ist ein Gefühl, das wir mit uns tragen. Meistens verstehen wir Freiheit so, dass wir uns abseits von allen Begrenzungen und Zwängen bewegen.

Dazu sei auch gesagt: Egal was wir machen. Wir können gar nicht unabhängig sein. Zu viele externe Einflüsse wirken in jeder Ecke der Welt auf uns. Wetter. Menschen. Plattentektonik. Jedes Atom!

Was Du auch machst. So richtig frei bist Du nie.

Freiheit ist also eine mentale Erfindung, die eine andere Bedeutung hat, als absolute Unabhängigkeit.

Und diese Bedeutung ist »Flucht«. Wenn wir Freiheit sagen, meinen wir abhauen. In ein anderes Land. Weg von den Kollegen. Raus aus der Arbeit. Eben nichts tun müssen. Keine Verantwortung haben.

Warum arbeitet man dann auf Freiheit hin? Du kannst gleich heute Deinen Job verlassen und schon sind alle Barrieren auf dem Weg zur Freiheit gefallen.

Wenn da nur nicht die Randbedingungen wären: Man will natürlich so viel Geld haben, dass man alles machen kann, was man will. Und plötzlich sind wir abhängig vom Geld – also unfrei.

Wenn das Ziel großes Geld ist, weil man sich dann so frei fühlen würde, passiert nicht selten das schlimmste. Der mentale Zusammenbruch.

Die Menschen, die nach Freiheit (Geld) streben und Angst haben, dass sie gerade nicht genug Freiheit haben, bewegen sich in einer heftigen Spirale abwärts. Sie fühlen sich ständig unbedeutend und suchen ihr Leben lang nach dem Sinn des Lebens.

Wenn Sie finanziell frei werden, schlägt die heftigere Falle zu: Sie merken, dass sie trotzdem unglücklich sind und verzweifeln in Depression.

Statt Freiheit sind Deine Werte wichtig

Wir brauchen ein besseres Ziel als Freiheit. Tatsächlich zeigt sich, dass die Menschen, die ein ganz anderes Ziel verfolgen, wesentlich glücklicher sind.

Dieses Ziel ist das ständige Streben danach, den eigenen Werten zu folgen und in diesem Rahmen Gutes zu tun.

Der Prozess des Wachstums ist das Ziel.

Man fühlt sich damit schon während der Arbeit gut und frei. Nicht erst beim Erreichen eines bestimmten Ergebnisses.

Diese Einstellung macht Gründer, Manager und Angestellte im gleichen Maßen glücklicher. Es muss nicht ständig gemessen und verglichen werden. Man ist einfach gut, mit dem, was man für sich geschafft hat.

Es gibt übrigens auch keinen echten Plan für uns auf der Welt. Keiner hat eine totale Verantwortung für die Welt. Viel mehr sind wir ein winziger Baustein eines evolutionären Prozesses. Höre auf, nach Deinem Sinn zu suchen.

Du machst 0,0000000125 % der Weltbevölkerung aus. Es ist nicht schlimm, wenn Deine Bedeutung für die Welt nicht gigantisch ist. Wenn Du Deine Werte verbreitest, hast Du jedoch Einfluss. Wie groß er wird, steht in den Sternen.

Höre auf nach Deinem Sinn zu suchen.

Mache Dir klar, dass Deine Aufgabe in der Evolution der Menschheit darin steht, Wachstum zu schaffen. Ob Du in Deiner direkten Umgebung oder global die Welt verbesserst, liegt bei Dir. Nutze Deinen heutigen Einflussbereich aus, um zu beginnen – wohin der Weg Dich führt, erfährst Du ganz automatisch und schnell genug.

Verstehe mich nicht falsch. Ich will nicht desillusionierend wirken. Alles, was ich sagen will ist, dass Du jetzt schon frei bist!

Frei sein ist eine Entscheidung

Du kannst einfach heute die Entscheidung treffen, dass Du ein freier Mensch sein willst.

»Aber ich bin angestellt und kann daher noch nicht frei sein!« Wer so etwas sagt, versteht Freiheit noch nicht ganz. Du hast auch als angestellter 99 % Freiheit. Ich gehe davon aus, dass Du Deinen Job machst, weil Du ihn irgendwie magst.

Solltest Du Deinen Job nicht lieben, empfehle ich Dir meinen Beitrag von gestern, indem ich Dir erkläre, wie Du einen Job findest, den Du liebst.

Du hast absolute Freiheit in Deinem Leben. Du entscheidest selbst:

  • Mit welchen Menschen Du Dich umgibst.
  • Welche Freunde Du kennenlernst und triffst.
  • Wie viel Energie Du in Deinen Job steckst.
  • Welche Hobbys Du verfolgst.
  • Welchen Menschen Du hilfst.
  • Wie authentisch Du bist.
  • Welche Einstellung Du hast.
  • Wie Du auch mit Deinen schwierigen Kollegen umgehst.

Die Liste hätte noch etwa 1000 weitere Elemente. Denn Freiheit ist nicht ein einfaches Attribut, das beschreibt, welchen sozialen Fängen Du entgehen musst, sondern welche Zwänge Du auf Dich selbst setzt.

Ein nerviger Chef kann Freiheit rauben. Er kann Dir aber auch die Freiheit geben, zu lernen, richtig mit ihm umzugehen. Die Situation gibt Dir die Freiheit, Dich Deiner Situation zu stellen oder sie zu verändern.

Mache Dich nicht zum Opfer! Du hast immer eine Entscheidung!

Und dieser Möglichkeit musst Du Dir bewusst werden. Keiner kann Dich zwingen, etwas zu tun. Vielleicht fehlen Dir noch die Fähigkeiten, in komplizierten Situationen gute Entscheidungen zu treffen.

Doch nur, weil eine Situation hoffnungslos ausschaut, ist sie das nicht. Ich möchte nicht ausschließen, dass es Situationen gibt, die fast jeden Menschen überfordern würden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand z. B. im Falle einer Geiselnahme frei fühlen würde. Doch solche extremen Fälle können wir für unseren Alltag und für die Betrachtung der Freiheit als Konstrukt ausschließen. Sie entsprechen nicht der gewöhnlichen Realität und sind externe Zufälle, die hart, aber nie beeinflussbar sind. Egal, was wir machen.

Ab heute bist Du frei

Suche also nicht weiter nach dem Ziel der Freiheit.

Ab heute bist Du frei. Ich erlaube es Dir. Erlaube es Dir auch. Ein gutes und entspanntes Leben steckt in Deiner Vorbereitung auf Dein Leben. Wer täglich an seinen Fähigkeiten und Ideen arbeitet, wird auch täglich Glück verspüren.

Zeige Dankbarkeit für Deine Erfolge und Fortschritte. Notiere Dir jeden Abend die Dinge, für die Du heute dankbar warst in Deinem Glücks-Journal. Jeden Tag schnappe ich mir eines meiner vier Notizbücher (4,99 Euro) und schreibe mir mindestens fünf Dinge auf, für die ich dankbar bin.

Ich empfehle Dir selbiges!

Wissen ist Macht. Wissen ist Freiheit.

Ich würde mich freuen, in den Kommentaren zu lesen, wie Du über Freiheit denkst. Hast Du es noch als Ziel oder lebst Du sie täglich?

Veröffentlicht von

Gero Gode

Gero Gode gründete über 10 Unternehmen in 10 Jahren und betreibt einen Family & Friends-Fonds mit ca. 100 Mio. Euro Volumen. Seine Lehren und Erfahrungen aus über 10 Jahren in intensiven Projekten und das Wissen aus seinem Netzwerk fasst er hier für Dich zusammen.

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