Macher oder Planer? Was ist besser?

In welche Kategorie würdest Du Dich eher eingliedern?

Macher: Du hast eine Idee und bist begeistern. Jetzt nur keine Zeit verschwenden und sofort anpacken und umsetzen. Eine erste kleine Version geht an den Markt und Du erhältst direkt Feedback, um Version zwei zu veröffentlichen. Du bist am schnellsten und tastest Dich mit Variationen nach vorne, bis Du irgendwann an der Spitze bist.

Planer: Einfach Losrennen ist irre. Nur wer einen Plan hat, sorgt dafür, dass er auf dem richtigen Weg ist. Statt zehnmal in die falsche Richtung zu gehen, entwickelst Du einen soliden Plan, der später ohne Probleme umgesetzt werden können. Der Pfad ist so klar und sicher, dass man damit später alle anderen ohne Weiteres überholen wird.

Vor- und Nachteile von Macher-Typen

Der Macher hat immer einen Zeitvorsprung. Bei einem Marathon-Lauf braucht er theoretisch nur eine Strecke von 40 km laufen. Doch er wird Fehler machen. Er wird Stolpern und falsch abbiegen. Das muss aber nicht bedeuten, dass er verliert. In vielen Fällen ist das Tun bedeutender als das Planen, da es garantiert nie zum Stillstand kommt.

Es ist besser eine schwache Idee mit bester Umsetzung durchzuführen, als eine hervorragende Idee mit fraglicher Ausführung zu versetzen.

Neulich wurde mir eine Rechnung dazu gezeigt, die ich in Anlehnung nochmal aufs Papier bringe:

Idee und Umsetzung = wert
Idee x Umsetzung = Wert

Der Macher wird in der Umsetzung selten ein »gigantisches« Niveau erreichen. Er setzt dafür mehr um und hat dadurch mehr Chancen größere Bewertungen zu erreichen. Dadurch werden manche Projekte jedoch auch komplett misslingen.

Das Tempo eines Machers kann Menschen anziehen mitzumachen. Viele von uns lieben Menschen, die Gas geben. In Startups sind darum die Macher besonders erfolgreich. In Konzernen gehen sie unter, weil sie entlang der ausgiebigen Entscheidungsketten verzweifeln.

Vor- und Nachteile eines Planungs-Typen

Der Planer lebt ein sicheres Leben. Selten scheitern seine Projekte komplett. Er hat bereits viele Eventualitäten berechnet und weiß beim Start des Projektes schon genau wo es lang geht und welche Stolpersteine ihm im Weg stehen.

Erfolgreich werden seine Projekte jedoch nur, wenn sie überhaupt starten. Und bei viel Planung kann sich dieser Start auch mal hinziehen.

Kollegen und Partner können bei solchen Prozessen schon mal die Lust verlieren. Auch die Umsetzung erfordert keine Kreativität, sondern stumpfe Arbeit. Dafür werden die involvierten Mitarbeiter mit einer sehr hohen Erfolgswahrscheinlichkeit belohnt.

Die Mischung macht’s

Du wirst nicht überrascht sein, dass die ideale Lösung eine Mischform aus beiden Typen ist.

Aber Achtung! Die Mischung muss stimmen und darf nicht falsch verstanden werden.

Ein Team, das aus beiden Extremen zusammengesetzt wird, wird schwer funktionieren. Der Macher beschwert sich die ganze Zeit darüber, dass er nicht frei und leidenschaftlich starten kann. Der Planer beschwert sich durchgängig, dass alle anderen ungeduldig sind und er daher seine Planungsleidenschaft vernachlässigen muss.

Bei Einzelpersonen ist ein Extrem ebenso schwierig. Eine Person, die nur eine Seite 100% abdeckt, wird entweder bei der Umsetzung oder bei der Planung Mängel erleiden. Ein Fifty-fifty-Verhältnis hilft aber auch nicht, weil gar keine Leidenschaft aufkommt und der innere Konflikt überhandnimmt.

Die Lösung ist wie so oft das Pareto-Optimum bei 80:20. Dabei ist es egal, welche Rolle du präferierst. Der Macher beginnt mit einer kurzen Planung und erstellt ein Basisszenario, auf das er sich bei seiner rasanten stützt.

Der Planer vertieft sich in den Plan und macht sich jedoch stets bewusst, dass er auch Schritte umsetzen sollte. Idealerweise erstellt er einen groben Plan und wechselt danach zwischen Umsetzung und Detailplanung.

Ein Team profitiert von extremen Personen. Wir dürfen sie jedoch nicht zusammenarbeiten lassen. Sie brauchen eigene Projekte, die als Leuchtturm für den Rest der Firma fungieren. So kann das restliche Team von den Stärken dieser Lichtpunkte lernen und sich etwas abschauen.

Solltest Du ein Extremfall sein, empfehle ich Dir, Dich bewusst dazu zu zwingen, eine kleine erzwungene Gegenposition aufzunehmen. Bist Du genau in der Mitte, dann höre mal in Dich rein, was Deine Leidenschaft ist und fokussiere Dich etwas mehr darauf – es macht Dich glücklicher und erfolgreicher.

Veröffentlicht von

Gero Gode

Gero Gode gründete über 10 Unternehmen in 10 Jahren und betreibt einen Family & Friends-Fonds mit ca. 100 Mio. Euro Volumen. Seine Lehren und Erfahrungen aus über 10 Jahren in intensiven Projekten und das Wissen aus seinem Netzwerk fasst er hier für Dich zusammen.

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