Ich mag wirklich keine Sprichwörter. Ich will weder Gold im Mund haben, noch einen Wurm fangen.
Doch eines sollte auch Dir wichtig sein: Den Tag so zu starten, dass das Aufstehen Spaß macht. Ein guter Morgen kann uns glücklich machen und helfen, unsere Ziele zu erreichen.
Das wusste ich auch nicht immer. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, wo es schwer war aus dem Bett zu kriechen, obwohl ich ein erfolgreiches Unternehmen führte.
War das nicht Motivation genug? Nicht immer!
Grund dafür ist der fehlende Sinn für mich selbst.
Der Sinn eines guten Morgenrituals
Viele Jahre startete ich meine Morgen mit dem Bewusstsein, zur Arbeit zu gehen und große Ziele zu erreichen.
Das war gar nicht schlecht und manchmal standen so herausragende Aufgaben bevor, dass ich vor Aufregung aufgewacht bin und mit Vollgas ins Büro gesteuert bin.
Doch in 80 % der Fälle sah es anders aus. Ich wusste, dass wir an einer großen Aufgabe arbeiten. Doch irgendwie hatte ich keinen Antrieb.
Der Unterschied: Man erfüllt zwar Ziele, wie Geld verdienen oder zu wachsen, aber man selbst entwickelt sich an so einem Tag nicht so stark.
Langfristig ist der Zinseszinseffekt auf das persönliche Wachstum die wertvollste Einheit für Erfolg in der Zukunft.
Man sagt: Wer täglich daran arbeitet besser zu werden, wird in wenigen Jahren eine persönliche Stärke entstehen, die von allen anderen Menschen kaum aufzuholen ist.
Ein gutes Morgenritual sorgt dafür, dass Du jeden Tag ein wenig besser wirst. Wenn Du morgen damit beginnst, wirst Du schon bald mehr Headhunter-Anfragen bekommen, mehr Angebote von anderen Unternehmen erhalten und als Experte gebucht werden.
Die erfolgreichsten Menschen haben einen »Miracle Morning«
Das beste Buch über Morgenrituale habe ich zuletzt an über zehn Freunde verschenkt. Ich rede von Miracle Morning von Hal Elrod.
Hal erlebte unglaubliche Mirakel. Er überlebte einen schweren Autounfall und konnte wieder laufen, obwohl niemand daran glaubte. Daraufhin überlebte er einen schweren Krebs.
Wie ich auch in meiner persönlichen Umgebung leider erleben musste, sind diese Rückschläge für viele Menschen der größte Antrieb das eigene Leben zu überdenken.
Hal stellte in diesem Prozess fest, dass persönliches Wachstum und die eigene Einstellung zum Leben die beiden größten Werttreiber für Glück sind.
In seinem Buch beschreibt, er wie man den Morgen Nutzen kann, um jeden Tag zu einem Mirakel-Erlebnis zu machen.
Nicht nur er hat so ein Morgenritual. Nahezu alle erfolgreichen Menschen beschreiben, wie sie ihrem Morgen nutzen, um sich perfekt auf den Tag einzustellen.
Dazu gehören Bill Gates, Mark Zuckerberg, Richard Branson, Jack Dorsey, Khloé Kardashian, Kate Hudson, Shery Sandberg oder Oprah Winfrey. Sie alle tun es mit Erfolg und Freude!
Sie nutzen den Morgen für sich selbst, für persönliches Wachstum. Denn mit dem Bewusstsein aufzustehen, dass man als Erstes daran arbeitet, selbst eine »unsterbliche« Person zu werden, gibt eine ganz andere Motivation für den Tag.
Die möglichen Elemente eines guten Morgenrituals
Was tun die Stars, um besser in den Tag zu starten? Die Reihenfolge und genaue Ausgestaltung sind bei jedem unterschiedlich. Doch die Inhalte überschneiden sich zu sechs Kernelementen:
- Affirmationen werden Kontrovers betrachtet. Doch statt Ziele aufzuzählen, wiederholen erfolgreiche Menschen Glaubenssätze, die Betonen, welche Werte und Verhaltensweisen sie täglich berücksichtigen und pflegen wollen.
- Journaling ist die wichtigste und häufigste Übung. In kleinen, edlen und meist unlinierten Büchlein schreibst Du Deine Träume, Ziele, Erfolge und Aufgaben des Tages auf. Wie ein Tagebuch nutzt Du Journals, um Dir klarzumachen, wofür Du dankbar bist, was Du erreicht hast und was Du noch erreichen kannst.
- Beim Visualisieren nimmst Du Dir Zeit, Dich und Deine Welt wie im Kino aus einer äußeren Perspektive zu betrachten. Fühle Deine persönlichen Eigenschaften. Dies ist wichtiger, als konkrete Ziele auszumalen, wie es einige Erfolgstrainer empfehlen würden.
- Sport oder andere körperliche Aktivitäten sind ein guter Baustein des Morgens, um den Körper und den Geist in Schwung zu bekommen. Oftmals reichen kleine Laufrunden á 20 Minuten oder etwas Yoga aus. Beide Varianten werden häufig in Ritualen verwendet.
- Gelesen wird morgens viel. Dabei geht es nicht darum möglichst viele Bücher zu verschlingen, sondern sehr gute Bücher in der Auswahl zu haben. In der Routine findet dieser Punkt häufig vor dem Journaling statt, um wenigstens einen wichtigen Aspekt des Buches zu entdecken und sofort auf das eigene Leben zu beziehen.
- Meditation ist für nahezu alle erfolgreichen Menschen der wichtigste Aspekt des Morgens. Forschungen zeigen, dass diese Atemübung, bei der das eigene Ego in den Hintergrund rückt, die effektivste Methode ist, um langfristig zufrieden und ausgeglichen zu sein.
Das Morgenritual umfasst bei den meisten Menschen eine halbe bis eine Stunde.
Doch wo nehmen sich alle die Zeit her?
Finde Zeit für Deinen unglaublichen Morgen
Der gängige Weg, um einen unglaublichen Morgen zu erschaffen ist schlichtweg früher aufzustehen.
Wenn Dir gerade aufstehen selbst schwerfällt, stellt sich die Frage, wie es nun möglich sein soll, noch früher aufzustehen?
Die Antwort ist einfach: Wenn Du es einmal schaffst, früher aufzustehen und die Erfolge des Morgenrituals spürst, wirst Du schon am nächsten Tag den Antrieb dafür finden.
Ich hätte es auch nicht gedacht! Aus einem müden Weckererlebnis am ersten Tag wurde eine positive Sucht nach der täglichen Übung.
Mittlerweile wache ich häufig selbstständig vor dem »Notfallwecker« auf, um meinen Morgen für mich selbst zu gestalten.
Nicht jeden Tag wache ich früher auf! Vor allem, wenn der Vorabend lang war, stelle ich mir einen normalen Wecker. Dann verzichte ich auch auf den Rhythmus zu Hause.
An diesen Tagen nehme ich mir eine verkürzte Zeit im Büro, um mindestens mein Journal zu führen und für fünf bis zehn Minuten zu meditieren.
Dieser Prozess macht den Tag so viel erfolgreicher, dass es keine verlorene Arbeitszeit darstellt.
Starte einfach den Prozess und siehe, was es Dir bringt.
Mein Morgenritual und der konkrete Nutzen, den er mir gebracht hat
Ich nehme mir jeden Morgen etwa 45 Minuten Zeit für mein persönliches Ritual. Ich stehe um 6:00 Uhr auf, um 6:45 ins Büro zu fahren.
Der Tag beginnt mit 3 Minuten Bewegung und Wasser. Ich hole mir ein großes Glas Wasser, um meinen Körper zu versorgen und beginne mit einer Minute Liegestütze und einer Minute Sit-Ups. Das reicht, um meinen Körper das Signal zu geben: Es geht los.
Danach lese ich 15 Minuten lang. Mein letztes Buch war The Third Door von Alex Banayan, welches ich auch Dir empfehlen möchte.
Nun schnappe ich mir mein Notizbuch. Für 15 Minuten schreibe ich verschiedene Dinge auf:
- Alles, wofür ich gerade dankbar (1 Min) bin – allgemein und speziell aufgrund des letzten Tages.
- Die Dinge, die mir gestern besonders gut gelungen sind und was ich vom Vortag lernen konnte (2 Min).
- Ich verfestige meine Träume und meine Lebenseinstellung Tag für Tag. Warum tue ich, was ich tue (2 Min)?
- Die wichtigste Aufgabe des Tages (5 Min), die mich meinem Ziel näher bringt. Die Idee immer nur ein Ziel zu verfolgen habe ich (siehe Link) beschrieben.
- Ich schreibe in Stichpunkten meinen Blogbeitrag (5 Min), den ich am Abend jeden Tag verfasse und auf dieser Seite veröffentliche.
Zu guter Schluss meditiere ich 10 Minuten und gehe aus diesem Zustand direkt in meine persönlichen Affirmationen (5 Min) über.
Die Folge aus dem Ritual ist beeindruckend. In der Zeit, in der alle noch im Bett zum dritten Mal den Snooze-Button drücken, liege ich zwar auch noch im Bett, habe aber schon einen konkreten Plan für den Tag vor Augen.
Ich weiß was ich tue, warum ich es tue und mit welcher Einstellung.
Ein hervorragender Tageslichtwecker sorgt dabei für genügend Licht, ohne dass ich meine Freundin wecke. Sie wacht zum Weckton nach 30 Minuten auf. Während sie im Bad ist, nutze ich den ruhigen Moment zur Meditation.
Lass Dich nicht davon abbringen
Jeder Mensch ist in einer anderen Situation. Ich bin mir sicher, dass Du einige Stolpersteine auf dem Weg zu Deinem Morgenritual entdecken wirst.
Dein Partner oder Dein Kind spielen eine wichtige Rolle an Deinem Morgen? Erkläre, warum Dir Dein Ritual wichtig ist und binde Deine wichtigsten Menschen mit in Deinem Plan ein.
Du arbeitest lang? Kein Grund, das Ritual etwas zu verschieben. Nicht jeder muss um 6 Uhr aufwachen.
Der Vorabend war zu heftig? Kein Problem. Setze einen Tag aus. Die Vorteile des Morgenrituals sind so spürbar, dass Du auch nach einer Pause wieder von selbst einsteigen möchtest.
Andere lachen Dich aus? Das Lachen wird ihnen vergehen, wenn Du an allen vorbeiziehst. Ich kommuniziere fast alles (außer mein Privatleben) sehr offen mit der Welt. Ich hoffe, dass es anderen Menschen hilft, wenn ich meine wertvollsten Erfahrungen teile.
Es wird immer die Menschen geben, die Dich auslachen, doch genügend Menschen kannst Du inspirieren. Je mehr Menschen in Deinem Umfeld Deine Lebenseinstellung teilen, desto erfolgreicher und glücklicher werdet ihr zusammen.
Nutze Dein gesamtes Potenzial
Ich verfolgte mein Morgenritual vor etwa dreizehn Jahren für drei Jahre hintereinander. Ein 18-Stunden-Job stoppte den Prozess und ich entwickelte mich für einige Zeit nicht weiter.
Erst als ich wieder begonnen hatte, kehrte echte Freude über meinen Alltag zurück ins Leben. Die aktiven Jahre früher würde ich heute als meine erfolgreichsten Jahre überhaupt bezeichnen.
Die aktiven Tage heute haben wieder den gleichen Effekt. Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der ich so viel schaffte, wie heute und dabei täglich so ein Glück verspüre.
Ich gönne Dir auch jedes Glück der Welt. Darum hoffe ich, dass Du gleich morgen mit Deinem Morgenritual beginnst.
Den genauen Ablauf wirst Du vielleicht immer wieder anpassen. Wichtig ist nur, dass Du jetzt beginnst.