Charles (Charlie) Munger ist nicht nur Warren Buffetts Partner, sondern einer der entspanntesten Menschen überhaupt. Er ist ein Vorbild für seine Einstellungen: Verdiene Dir, was Du willst, bewundere die richtigen Menschen, Weisheit erlangen ist eine hilfreiches Ziel usw.
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Über diese und viel mehr Weisheiten von Charlie Munger möchte ich Dir heute schreiben. Wenn Du ein entspanntes, gutes, glückliches und perfektes Leben führen möchtest, ist Charlie einer der Menschen, die Dir am meisten helfen können.
In seiner Rede an der USC Law hat er seine wichtigsten Weisheiten bekannt gegeben – mit einem unvergleichbaren Humor und Tiefe.
Er beginnt mit dem Witz: »Einige hier werden sich wundern, dass hier vorne so ein alter Mann sitzt. Der Grund ist offensichtlich. Es liegt daran, dass er noch nicht gestorben ist.«
Doch was folgt, sind wichtige Regeln für unser aller Leben, die ich mir regelmäßig vor Augen halte:
Um zu bekommen, was Du willst, musst Du es Dir verdienen
Vertrauen, Erfolg und Bewunderung sind keine Ergebnisse des Zufalls. Dies ist die goldene Regel von Munger. Wenn Du ein Produkt herstellst oder eine Dienstleistung anbietest, dann tue dies nur, wenn Du auf der anderen Seite dieses Produkt auch selbst kaufen würdest.
Wenn Du diese Einstellung Dein Leben lang in allen Bereichen hältst, wirst Du nicht nur Geld verdienen, sondern auch Ruhm und Ehre ernten.
Respekt ist eine der wichtigsten Errungenschaften eines Menschen. Wer sich Respekt verdient hat, wird unweigerlich auch erfolgreich werden. Keine Grundlage ist besser, um erfolgreiche Geschäftsbeziehungen und Partnerschaften aufzubauen.
Liebe und bewundere die richtigen Menschen – lebendig oder tod
Vorbilder braucht jeder. Sie helfen Dir dabei, Visionen zu entwickeln, große Ziele zu setzen und Dir die Eigenschaften anzueignen, an die Du selbst vielleicht nie gedacht hast.
Ausgewählte Vorbilder kann man dabei mit einer außerordentlichen Bewunderung lieben. Es ist die Voraussetzung, um eine tiefe, emotionale Bindung zu den Ideen dieses Vorbilds aufzubauen.
Dabei ist es völlig egal, ob diese Personen am Leben sind oder nicht mehr unter uns verweilen. Bücher, Videos und Audioaufnahmen mit den besten Ideen findest Du schließlich immer.
Lebenslanges lernen ist Deine moralische und praktische Pflicht
Es ist schon beeindruckend, was die Menschheit über Jahrhunderte aus dieser Welt gemacht hat. Damit meine ich die schönen, faszinierenden Dinge.
Unsere Welt ist ein Ort der ewigen Kreation, der Fantasien und der Umsetzung. Doch dies ist nur möglich, weil es immer wieder Menschen gibt, die bereit sind ihr Leben lang zu lernen.
Sie nehmen sich der Aufgabe an, die wechselnden Umstände der Welt zu verstehen und ihr Wissen gezielt darauf anzuwenden.
Wer es einmal versteht, dass Lernen das Schönste und Beste ist, was man tun kann, der wird sein Leben ohne Angst und Sorge leben können. Probleme bekommen nur die, die nach der Schule, Ausbildung oder Studium aufhören zu lernen, weil sie denken es reicht oder es einfach nicht besser wissen.
Verstehe die wichtigsten Bereiche Deines Lebens wie kein anderer
Jede Aufgabe, der Du Dich widmen kannst, hat seine ganz eigenen Anforderungsbereiche.
Beispiel: Als Verkäufer sind das vor allem Kommunikation und Fachwissen zum Produkt. Doch andere Randbereiche könnten auch wertvolle Einblicke geben und die eigene Arbeit auf ein ganz neues Level heben.
Wenige Verkäufer entwickeln ihre Fähigkeit in den wichtigen Bereichen. Stelle Dir mal vor er würde noch mehr lernen: Marketing, Psychologie, Finanzen usw.
Der Verkäufer kann plötzlich seinen Kunden besser helfen, ihm Ängste nehmen und sogar das richtige Produkt für die persönliche Finanzsituation empfehlen.
Die Möglichkeit, Randgebiete zu erkunden, bringt Dich an die Spitze eines jeden Bereichs. Die Erforschung neuer Welten macht auch ein Leben lang Spaß. Gleichzeitig ist sie der Garant für den größten Erfolg.
Lerne rückwärts zu denken
Die meisten Menschen werden von sich behaupten, dass sie Probleme ziemlich sinnvoll angehen und in der Regel gute Entscheidungen treffen.
Dennoch trifft eher zu, dass wir die meisten Fragestellungen einfach falsch formulieren und dadurch oft schlechte Entscheidungen treffen.
Wir sollten nie sofort mit der ersten Idee losgehen, sondern erstmal Hintergründe hinterfragen.
Beispiel: In einer Abteilung eines Unternehmens herrscht Chaos. Ein typischer Manager würde sich überlegen, welche Maßnahmen wieder Ordnung in den wilden Haufen bringen.
Ein guter Manager denkt anders. Er rollt das Problem von hinten auf. Er fragt sich, wie das Chaos in der Abteilung entstanden ist. Was sind die Einstellungen der Mitarbeiter, was sind die Beweggründe?
Mit diesem Denkansatz stößt man auf das Problem und beginnt nicht sofort damit, Lösungsansätze aufzuzählen.
Sei zuverlässig
Stelle Dir vor, Du hast die besten Eigenschaften und Tugenden an Dich genommen und weißt alles über das Leben. Mit einem Haken: Du bist extrem unzuverlässig.
Wer unzuverlässig ist, verbrennt sich alle Partner, Freunde und Kunden.
Wie gut Du auch immer bist – wenn Du nicht halten kannst oder willst, was Du versprichst, wirst Du scheitern.
Faulheit kann eine Ausprägung davon sein. Schlechte Konzentration eine andere. Was auch immer dazu führt, dass Du nicht lieferst, was Du versprichst, wird Dich zerstören. Arbeite an der Tugend der Zuverlässigkeit zuerst und Du bist bereit für Wachstum.
Befreie Dich von Ideologie
Eine ernste, ideologische Prägung ist einer der häufigsten Gründe für Unzufriedenheit. Wer eine unveränderliche Einstellung zu einem Thema hat, ohne das gesamte Spektrum an Meinungen ehrlich in seine Überlegungen aufzunehmen, wird Ärger provozieren.
Die starke Prägung einer Ideologie ist wie eine Fessel, die wir uns selbst anlegen.
Plötzlich wollen wir nicht mehr mit anderen Menschen sprechen, weil sie unsere Grundeinstellung nicht teilen. Gespräche eskalieren. Oder die Ideologie treibt uns in den Wahnsinn und vielleicht sogar bis in den Tod.
Wer sich komplett von ideologischen Bewegungen entfernt und einen offenen Geist hat, wird diesen auch mit hervorragenden Inhalten füttern können.
Versinke nicht in Selbstmitleid
Nicht nur die Einstellung gegenüber anderen ist relevant. Versuche auch Dich selbst ohne Emotionen einzuschätzen. Versinke nicht in Selbstmitleid, Selbstzweifel und beklage Dich nicht.
Dinge gehen schief und das werden immer schiefgehen. Kein Weg geht daran vorbei, Fehler zu machen, wenn man große Ziele hat. Doch bedecke Dich nie mit dem Gift des Selbstmitleids, das Dich lähmt.
Selbstmitleid ist eine der größten Fallen, die vor allem Angestellte erleben. Vielleicht hassen sie sogar ihren Job und bemitleiden sich dafür, dass sie jeden Tag zu den nervigen Kollegen ins stinkende Büro mit dem asozialen Chef gehen müssen.
Statt sich aufzuregen, wäre der Schritt zur Änderung sinnvoll und möglich:
- Neuer Arbeitgeber
- Andere Abteilungen
- Neue Arbeit, die mehr Spaß macht
- Andere Einstellung zur Arbeit
- Andere Arbeitstechniken
Vielleicht denkst Du: »Ich kann doch nicht von heute auf morgen meinen Job wechseln.«
Es sagt ja auch keiner, dass Du es schnell erreichen musst und kannst. Du hast die Entscheidung den Rest Deines Lebens zu trauern und Dich aufzuregen oder heute den ersten Schritt zu gehen, um ein neues Ziel zu erreichen. Gehe einfach los.
Vermeide perverse Anreize
Um Menschen zu »motivieren«, werden die perversesten Anreize gegeben, die man sich vorstellen kann. Je größer die gestellten Anreize sind, desto klarer musst Du Dir darüber sein, ob sie Dir dienen oder nicht.
Ich meine damit vor allem Angebote, die zu gut sind, um wahr zu sein. Ein Anlagevermittler, der Dir eine Garantie auf Gewinn gibt. Ein Unternehmen, das Dir (außer Du heißt Gary Vaynerchuk) 20.000 Euro für einen Vortrag anbietet. Das sind Beispiele, die meine Alarmglocken läuten lassen.
Echte Garantien gibt es nicht.
Ich lasse mich nicht für unmoralische Dienste kaufen.
Ich hatte schon mehrfach Angebote, Spitzengehälter in einer Management-Rolle in Konzernen zu beziehen. Jedes einzige Mal habe ich dankend für die »Gelegenheit« abgelehnt.
Mein persönlicher Anreiz steckt im sinnvollen Wachstum. Ein konstantes Einkommen in einem Arbeitsumfeld, dass ich liebe und mich wachsen lässt, ist mir 1000 mal lieber, als in die Fesseln eines Konzerns zu geraten. Ist aber nur meine Meinung. Andere lieben die Arbeit in Konzernen und sollten dies dann auch fokussieren.
Ich investiere einen großen Teil meines Einkommens und weiß, dass alles gut wird, egal was passiert. Gleichzeitig stecke ich viel Zeit und Geld in meine Fähigkeiten und Wissen, um mehr von dieser Welt zu haben.
Sei gewissenhaft
Wenn Du alle Aufgaben gewissenhaft erledigst, wirst Du überzeugen, indem Du immer gute Qualität lieferst.
Charlie spricht in seiner Rede von zwei Unternehmern, die sich gegenseitig geschworen haben, jedes Projekt sauber und pünktlich abzuarbeiten. Sollten sie einmal in zeitlichen Rückstand geraten, einigten sie sich darauf, dass sie an diesen Tagen statt acht Stunden jeweils 14 Stunden arbeiten würden.
Wenn jedes Team diese einfache Angewohnheit haben würde, würden viel mehr Unternehmen erfolgreich sein. Ich kenne keinen Unternehmer, der so gedacht hat und langfristig nicht erfolgreich war.
Gewissenhaft sein ist eine Entscheidung. Sie sorgt dafür, dass man in vielen Situationen vielleicht doch noch einmal zur Arbeit geht, obwohl man eigentlich gerade nicht so motiviert ist.
Ich selbst muss mich auch täglich daran erinnern, dass gewissenhafte Arbeit entlang der Ziele meiner Kunden mein Auftrag ist.
Akzeptiere Rückschläge
Das Leben bietet eine unzählige Menge an negativen Überraschungen, die mal größer oder kleiner sein können. Erfolgreiche Menschen werden selbst von den größten Rückschlägen nicht umgeworfen. Vor wenigen Tagen habe ich in einem Vortrag meine größten Fehler gestanden.
Doch hier relevant sind nicht die Fehler, die man selbst verursacht hat, sondern die Probleme, die die Welt auf uns richtet. Herausforderungen, die wir nicht beeinflussen können.
Akzeptiere, dass Du manche Dinge einfach nicht unter Kontrolle haben kannst. So wie eine Lawine, ein Tornado oder der Typ auf der Autobahn, der bei 150 km/h auf drei Meter auffährt.
Und manchmal sorgen diese Einflüsse zu größten Schwierigkeiten. Und das ist OK. Einfach OK.
Fazit: Vertrauen ist der Überbegriff eines glücklichen Lebens
Alle Eigenschaften, die Charlie nennt, sind in einem Begriff zusammenzufassen: Vertrauen.
- In Dich selbst
- In andere
- Von anderen in Dich
- In die Welt
Wenn Du Dich in jeder Situation selbst fragst, ob Du gerade Vertrauen förderst, bist Du immer auf dem richtigen Weg.
Natürlich nur, wenn die Antwort meistens »ja« ist.
Vertrauen ist die Basis jeder Zusammenarbeit. Selbstvertrauen ist Grundstein für Deine Aktivität in die richtige Richtung.