„Schatz wir müssen reden“ ist einer der meistgefürchteten Sätze von Partnern. Vier Worte hinterlassen ein unendliches Spektrum an Gedankenspielen, die einen nahezu in den Wahnsinn treiben können.
Stell Dir einen ähnlichen Satz von einem Chef vor: „Kommen Sie bitte morgen um 14 Uhr in mein Büro. Ein Kunde hat sich über Sie beschwert.“
Mit diesem wunderbar offenen Satz verursacht der Chef garantiert eine unbremsbare Panik.
- Welcher Kunde?
- Was habe ich falsch gemacht?
- Ein Gespräch? Werde ich gefeuert?
Der Clou an der Formulierung sind die offenen Aspekte. Etwas genauer und der gleiche Inhalt wird wesentlich angenemer.
„Kommen Sie bitte morgen um 14 Uhr in mein Büro? Der Kunde Petersen hat sich darüber beschwert, dass er immer nur zu Ihren Assistenten Kontakt hat. Ich würde gerne mit Ihnen absprechen, wie wir ihm klarmachen, dass dies nur zu seinem Vorteil ist.“
Was macht dieser Satz? Er führt zu einem entspannten „Ahhhh“. Du weißt, DER MANN steht hinter mir!
Wenn Du selbst in der Kommunikations-Rolle steckst, dann überlege Dir, wie Du in diesem Moment wirken möchtest. Bist Du der „Schatz, wir müssen reden“-Typ oder der „Ich unterstütze Dich 100%“-Typ?
Verhandlungsstrategie „Schatz wir müssen reden“
Als ich gerade meinem Verhandlungstrainer Ralf Elcheroth von dieser Kommunikationshürde erzählte, bemerkte er auch, dass es von Nutzen sein könne, um diesen Aspekt für sich zu nutzen.
Man könnte auf diese Weise ganz bewusst dem Verhandlungspartner eine schwere Nacht bereiten, um danach eine Lappalie loszuwerden – vielleicht nur, um sich selbst Vorsprung für die Recherche zu verschaffen, während der andere zermürbt und übermüdet aus der Gedanken-durchleuchten Nacht steurer.
Nutzte diese Strategie bewusst! Denn schneller als Du denkst, verbreitest Du Angst und Schrecken oder wenigstens ein schlechtes Gefühl.
Grundsätzlich schätze ich Gesprächspartner und Kollegen, die klar sagen können, was ihr Problem ist und eine faire Chance der gemeinsamen Lösung bieten.
Immer mehr Studien zeigen, dass freundliche und kooperative Mitarbeiter heutzutage erfolgreicher werden, als die Ellenbogenfanatiker. Die Zeit ist lange vorbei.