Alleine Gründen: Ist es wirklich so schwer Solopreneur zu sein?

Team. Team. Team. So viele Investoren und erfolgreiche Gründer schwören darauf, dass ein Startup nur im Team gelingt. Doch ist das wirklich so?

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Ich verstehe, dass ein gutes Team mit vielen Kompetenzen einem Startup eine gewisse Erfolgswahrscheinlichkeit geben.

Außerdem ist bekannt, dass Gründer mit Anteilen am Unternehmen wesentlich motivierter sind. Wir sprechen von Herzblut.

Doch klingt es nicht auch verlockend 100 % an der eigenen Firma zu halten? Ist es nicht cool, alle Gewinne für sich selbst einzubehalten?

Oder gilt vielleicht doch: »Lieber einen kleinen Teil von McDonalds besitzen, als eine gesamte Pommesbude am Stadtrand?«

Die Träume und Eigenschaften des erfolgreichen Solopreneurs

Der Solopreneur liebt Freiheit. Er will Spaß bei der Arbeit haben. Er ist vielleicht von anderen Menschen enttäuscht worden oder mag es nicht Entscheidungen besprechen zu müssen.

Du kannst arbeiten, von wo Du willst. Ob Homeoffice, ein Büro in der Innenstadt oder der Karibikstrand – keiner wird Deine Entscheidung brechen können.

Zudem finden sich auch genügend Beispiele für sehr erfolgreiche Gründer, die ohne Team starteten. Z. B. erzielt Allen Walten mit seiner Website SpyGuy siebenstellige Umsätze – ganz alleine.

Solopreneur Allen Walten

Die Erfolgsgeschichten der Solopreneure häufen sich jedoch nicht so sehr, wie die Storys erfolgreicher Teams. Vielleicht auch, weil nur jede fünfte Gründung ohne Team durchgeführt wird.

Was haben erfolgreiche Solo-Gründer gemeinsam?

  • Sie fokussieren sich oft nur auf einen Marketingkanal und werden darin Meister.
  • Sie konzentrieren sich auf ein klares Spektrum an Produkten.
  • Sie bewegen sich in einer Nische.
  • Sie schaffen standardisierte Prozesse.
  • Sie besorgen sich Fachwissen von Dritten.

Vor allem den Aspekt der Nische möchte ich herausheben. Als Solopreneur ist es kein Problem einen kleinen Markt zu erobern. Schließlich bleiben die kleineren, potenziellen Gewinne komplett beim Gründer.

Damit sinkt die Stärke der direkten Konkurrenz und es ist einfacher, sich als Experte zu positionieren.

Alleine dieser Aspekt sollte Anregung bieten, diesen Weg zu wählen. Wenn nur ein Stakeholder im Unternehmen ist, ist auch eine Marktgröße von 20 Millionen Euro ein interessanter Markt.

Du kannst auf Investoren verzichten, kannst alle Entscheidungen sofort umsetzen und bist niemandem Rechenschaft schuldig.

Die schweren Zeiten für Solopreneure

Alleine zu gründen funktioniert jedoch nur, wenn die wichtigsten Fähigkeiten in einer Person vereint sind.

Man muss alleine in der Lage sein, sein Produkt zu entwickeln und es zu vermarkten. Doch mit den heutigen Möglichkeiten mit hervorragenden Webbaukästen und unendlichen Lern-Ressourcen scheint das gar nicht zu schwer zu sein.

Außer Du bist ständig überfordert und rennst ständig unwichtigen Aufgaben hinterher. Nur wer sich Stress macht, wird Stress spüren.

Wer z. B. nebenberuflich startet und nichts zu verlieren hat, kann ohne weiteres eine starke Kompetenz in vielen Bereichen entwickeln. Wenn Du Zeit hast, wird alles gut … Falls Du täglich dafür sorgst, dass Du Dich weiterentwickelst und wächst.

Krisen sind im Team leichter zu bewältigen. Ein Gesprächspartner ist immer zur Seite. Ich empfehle daher jedem Solopreneur ein kleines Team an Mentoren aufzubauen.

Viele Gründer teilen gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen, um Dir zu helfen, wenn sie Dich sympathisch finden. Wer tatsächlich Angst vor menschlichem Kontakt hat, muss auch dies überwinden.

Zum Glück ist jedoch keine persönliche Situation eine ewige Schwäche. Jedes Verhalten ist eine Angewohnheit. Und Gewohnheiten lassen sich ändern.

Ehrgeiz ist die Kerneigenschaft eines Solopreneurs. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich 100 % seiner Tätigkeit zu widmen. Mit Selbstbewusstsein und Energie können auch alleine schwierige Situationen gemeistert werden.

Im Aspekt der Finanzierungen haben es Solo-Gründer schwer. Es ist das breit vermittelte Verständnis, dass ein Mensch alleine kein Unternehmen stark skalieren kann.

Doch in der Nische ist Dein Investitionsbedarf eventuell kleiner. Und wenige Investoren werden einem reinen Wachstumsinvestment im Wege stehen, wenn Du bereits alle Prozesse im Unternehmen etabliert hast und alles bisher prima funktioniert.

Eine satte Seed-Finanzierung ohne Deinen Erfolg bewiesen zu haben, kannst Du jedoch nahezu ausschließen. Auch ein guter Pitch wird mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Den Start musst Du wahrscheinlich alleine schaffen.

Die richtigen Geschäftsmodelle für den Solopreneur

Unterm Strich hängt der Erfolg vom Solopreneur vom Geschäftsmodell ab.

Du kannst nicht erwarten, alleine eine schwierige, technische Applikation selbst zu entwickeln, gleichzeitig einen Vertrieb zu führen, eine Marketingkampagne zu planen und Logistik zu lösen.

Doch andere Modelle funktionieren prima. Vom YouTube-Star bis hin zum eigenen Online-Shop sind viele Optionen denkbar.

  • Social Media-Star
  • Online-Shop
  • SaaS-Angebot
  • Abo für Fachwissen
  • Learning-Plattform
  • usw.

Alle Möglichkeiten ergänzen sich im Bild eines einfach skalierbaren Modells. Konzentriere Dich als Solopreneur auf die Entwicklung automatischer Prozesse. Logistik, Rechnungswesen, usw. lassen sich heutzutage schließlich ohne Aufwand outsourcen.

In meinen letzten Startups habe ich gemerkt wie wenig Menschen man eigentlich braucht, um viele Geschäftsmodelle erfolgreich zu machen. Vor allem, indem man sein Produkt simpel hält. So wie ich es in meinem Artikel »Wie Du alles verkaufen kannst« beschrieben habe.

Lerne effizient zu arbeiten und Du wirst erfolgreich sein … Auch komplett ohne Team!

Veröffentlicht von

Gero Gode

Gero Gode gründete über 10 Unternehmen in 10 Jahren und betreibt einen Family & Friends-Fonds mit ca. 100 Mio. Euro Volumen. Seine Lehren und Erfahrungen aus über 10 Jahren in intensiven Projekten und das Wissen aus seinem Netzwerk fasst er hier für Dich zusammen.

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