Streit im Management-Team verhindern: Pull statt Push

Was macht ein gutes Team aus? Sind es unterschiedliche Fähigkeiten? Sind es unterschiedliche Managementstile oder Persönlichkeiten?

Jahrelang habe ich als Gründer gehört, wie wichtig ein gutes Team sei.

Anfangs glaubte ich es nicht.
Später wurde ich eines Besseren belehrt.
Und daraufhin funktionierte es irgendwann mit einem guten Team hervorragend.

Doch was ist ein gutes Team überhaupt?

Diversität ist ein wichtiger Begriff, auf den mich Dennis Preiter in einem Gespräch zu diesem Thema noch mal hinwies.

Gemeint ist nicht die zwingende, gesetzliche Frauenquote, sondern der Fakt, dass sich mehrere Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und Kultur gegenseitig bereichern.

Es ist offensichtlich, dass zwei unterschiedliche Blickweisen auf ein Thema besser sind als nur eine.

Ein gutes Team umfasst demnach neben dem offensichtlichen Faktor der überschneidenden Kompetenzen ein Zusammenschluss an unterschiedlichen Denkweisen.

Pulverfass „unterschiedliche Persönlichkeiten“

Doch unterschiedliche Persönlichkeiten und Blickwinkel ergeben auch die Gefahr der Eskalation. Debatten sind wertvoll, doch streit führt zu nichts.

Darum brauchen wir als Unternehmer zwingend Managementmodelle, die alle Vorteile der Diversität geben und trotzdem Blockaden verhindern.

Für mich liegt die beste Lösung im PULL (ZIEHEN) statt PUSH (DRÜCKEN).

Fähigkeiten Nutzen: Meeting-Punkte

Unterschiedliche Fähigkeiten nutzen wir am besten, indem wir Teammitglieder in Eigenverantwortung laufen lassen, um dann an verschiedenen Meeting-Punkten ihren Fortschritt mit einzelnen Kollegen oder dem Team zu teilen.

Doch wie verhindert man Streit? PULL (ZIEHEN) statt PUSH (DRÜCKEN).

Wie soll man Informationen nutzen?

Der leitende Mitarbeiter Max hat eine Idee, wie man das Design des Produktes verbessern könnte. Allerdings ist Lisa für das Design verantwortlich. Max geht zu Lisa und sagt: „Ich will, dass Du das Design anpasst, damit wir häufiger verkaufen können.“

PUSH: Wenn diese Aussage dazu führen wird, dass Lisa die Idee garantiert umsetzt, dann liegt ein Push-System vor. Eigentlich wurde Lisa durch die Organisationsvorgabe gezwungen, die Idee umzusetzen und wird demotiviert sein.

PULL: Lisa überlegt wie das Produkt aussehen wird und findet in der Datenbank Mitarbeiterin Berta, die ein ähnliches Produkt erfolgreich auf den Markt gebracht hat. Sie ruft Berta an und fragt nach Ideen, wie sie ihr Produkt verbessern kann.

ODER: Max hat eine Idee für Lisas Produkt und sagt ihr: „Schau mal: Dieses Produkt habe ich letztes Jahr erfolgreich verkauft. Vielleicht kannst Du dieses Design mal anschauen. Das hat mir sehr geholfen.“

Push und Pull ist kein komplexes System. Es beruht auf einer einzigen Teamentscheidung:

Wir entscheiden uns als Team dafür, dass jeder eigenverantwortlich entscheidet und andere Ideen stets nur als Vorschlag zu sehen sind.

Ich probiere diesen Ansatz im eigenen Unternehmen durchzuführen, auch wenn das „Rückfallpotenzial“ für jeden Einzelnen sehr hoch ist.

Es ist schwer (A) abzugeben und (B) anderen die Verantwortung zu überlassen.

Du kannst jetzt beginnen, indem Du

  • klare Verantwortungsbereiche festlegst und
  • die Teamentscheidung zum Pull festlegst.

Veröffentlicht von

Gero Gode

Gero Gode gründete über 10 Unternehmen in 10 Jahren und betreibt einen Family & Friends-Fonds mit ca. 100 Mio. Euro Volumen. Seine Lehren und Erfahrungen aus über 10 Jahren in intensiven Projekten und das Wissen aus seinem Netzwerk fasst er hier für Dich zusammen.

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