Wie werde ich Millionär? Ich habe 10 Millionäre befragt.

Was würdest Du mit einer Million Euro machen? Die häufigste Antwort ist: Investieren und von den Dividenden leben. Die meisten Millionäre machen genau das, doch wie kamen sie da hin?

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Millionär werden ist kein utopischer Kindheitstraum. Der Gedanke kommt erst auf, wenn wir begeistert die Geschichten anderer Millionäre sehen. Oder Bilder von unendlichem Reichtum auf Instagram.

Als Kinder spüren wir noch, dass Geld nicht das wichtigste im Leben ist. Wir haben schöne Träume davon, welchen Berufen wir einst nachgehen können.

Wir entwickeln scheinbare Utopien, wie wir die Welt retten könnten oder wenigstens einigen Menschen. Kinder, die nach dem Zahnarztbesuch keine Zahnschmerzen mehr haben, würden dies gerne auch für andere Menschen tun.

Die größten Wünsche ergeben sich aus den Problemen, die wir als Kind in unserer Umgebung wahrnehmen.

Irgendwann landen wir dann im Korsett der schulischen Erziehung und Bildung und lernen, wie wichtig es ist, Geld zu verdienen, um eine Familie zu Gründen, ein schönes Auto zu fahren und zweimal im Jahr in den Urlaub zu fahren.

Erst etwas später entwickelt sich für die meisten der Traum, statt etwas Geld über Arbeit zu verdienen, ein höheres Einkommen oder sogar passives Einkommen zu entwickeln.

Im Alter zwischen 23 und 30 Jahren schaffen wir häufig den Traum und die zugehörigen Ideen, Millionär zu sein. Wie schön wäre dann mein Leben?

Ich habe 10 Millionäre befragt, wie sie ihr Ziel erreicht haben und wie sich ihr Leben geändert hat.

Wie fühlt sich ein Millionär?

Ich habe mich vor den Gesprächen darauf eingestellt, dass die meisten Millionäre ein entspanntes Leben haben sollten. Ich dachte sie leben voller Genuss und Freude, haben weniger Ängste und sind tiefenentspannt.

Die Realität sieht anders aus: Nur die Millionäre, die auch vor ihrer ersten Million schon entspannt waren, sind dies nun auch mit ihr.

Am Leben der gestressten Personen hat sich eigentlich durch das Knacken der magischen Grenze nichts verändert. Mehr Vermögen bedeutete für die meisten auch mehr Verpflichtungen und mehr Verantwortung.

Der wichtigste Tipp aller Befragten war daher übereinstimmend:

Achte nicht nur auf Dein Geld, sondern auf die Person, die Du sein willst.

Etwas überrascht war ich schon. Plötzlich generierst Du über Dein Vermögen ein passives Einkommen von ca. 3.000 bis 4.000 Euro im Monat, während Dein Vermögen weiterhin wächst und Du bist nicht entspannt?

Der Grund ist immer derselbe: Millionäre heben häufig ihren Lebensstandard mit ihrem steigendem Vermögen an. Sie leben nicht mehr in ihrer 80 m² Wohnung. Sie sind jetzt schließlich Millionär.

Unterm Strich erleben sie also einen tollen Standard und leisten sich schöne Dinge, die das Leben schöner machen. Doch sie haben plötzlich Panik, alles wieder zu verlieren.

Bekanntlich ist es extrem schwer, seinen Lebensstandard wieder zu senken, nachdem man einmal einen hohen Standard aufgebaut hat.

Die glücklichen Millionäre, die ich kennenlernte, leben auch mit ihrer Million noch so, als hätten sie ein Vermögen von 100.000 Euro. Sie leben im Schnitt auf 100 m² Fläche, fahren einen gebrauchten gehobenen Mittelklassewagen und genießen ihr Einkommen mit spezielleren Reisen, Massagen und anderen spontanen Genüssen.

Glückliche Millionäre erhöhen nicht ihre Fixkosten!

Glückliche Millionäre fühlen sich nicht wie etwas Besonderes. Sie erheben keinen Anspruch darauf, anders wahrgenommen zu werden. Sie lassen ihren Ego im Hintergrund.

Der ehemalige Mitarbeiter beim Augsburger Registerkassen- und Computerhersteller NCR Falk Strascheg ist ein gutes Beispiel für »auf dem Boden bleiben«.

Millionär werden

Er gilt mit einem Vermögen von ca. 300 Mio. Euro zu einem der 500 reichsten Menschen Deutschlands. Trotzdem könnte es Dir auf einer U-Bahn-Fahrt in München passieren, dass der fast 80-jährige Wagniskapitalgeber neben Dir sitzt.

Er ist einer der entspanntesten Multimillionäre, die man sich vorstellen kann. Er ist sich seiner Vergangenheit bewusst und weiß, dass er als Unternehmer viel erreicht hat. Der Gründer der Strascheg-Stiftung und des Strascheg Center for Entrepreneurship ist ein wahres Vorbild.

Doch kehren wir zurück zur Allgemeinheit. Schließlich wollen wir von allen Millionären lernen.

Ich fasse nochmals als Ziel zusammen:

Lebe ein abenteuerreiches Leben, wie Du es Dir vorstellst und ändere daran nichts mit steigendem Einkommen und Vermögen. Genieße die schönen Dinge des Lebens, ohne abzuheben und sei Dir bewusst, dass gute Freunde, Kollegen und Wegbegleiter in allen Einkommensschichten zu finden sind – schließlich warst Du auch einmal einer von ihnen.

Unter den Menschen gibt es keinen Unterschied zwischen Arm und Reich. Es gibt einen Unterschied im Umgang mit sich selbst und mit anderen Menschen – in jeder Einkommensklasse.

Der Trend zur Angeberei und Arroganz mit steigendem Vermögen macht auch den Millionär selbst unglücklich. Er verabschiedet sich von seiner guten Umgebung und vom »echten Leben«.

Wie kamen Millionäre zu ihrem Vermögen?

In meiner Befragung habe ich Millionärserben außen vor gelassen. Schließlich suchte ich nach der Anleitung für jeden! Und unsere Eltern können wir uns auch im 21. Jahrhundert noch nicht aussuchen.

Unter meinen Gesprächspartnern fanden sich Unternehmer und Angestellte. Beide Gruppen erreichten das gleiche Ziel. Sie hatten unterschiedliche Wege, doch die gleichen Einstellungen.

Diese einheitlichen Grundsätze möchte ich gerne mit Dir teilen:

Kaufe Dir Deinen Café-Latte, wenn Du ihn genießt.

Etwa jeder Ratgeber bzw. die besten Bücher über das reich werden, empfiehlt Dir Deine Ausgaben zu kürzen und damit jeden Monat genug übrigzuhaben, um es zu investieren.

Dieser Gedanke kam bei den Millionären jedoch gar nicht gut an. Für sie war der Weg zur ersten Million ein anderer. Sie gönnten sich die wöchentliche Massage für 50 Euro, sie tranken ihren Café-Latte und genossen Wellness-Wochenenden in einem schicken Alpen-Hotel.

Sie waren sich alle einer Grundregel bewusst:

An erster Stelle steht mein gutes Leben! Mein Vermögen ist dazu da, dieses gute Leben sicherzustellen, so lange ich gesund und munter bin.

Damit verabschiedet sich der Einwand, dass es kein Sinn ergibt, sein Leben lang zu sparen, um dann im gebrechlichen Alter die Welt zu sehen.

Die Millionäre, die ich kenne, haben die Welt schon immer gesehen und parallel dafür gesorgt, dass sie es in Zukunft durch passives Einkommen immer noch tun können.

Dennoch betonten sie alle striktes sparen und investieren als ihren Hebel zum Erfolg. Und sie bemerkten auch, dass es keine unglaublichen Fähigkeiten brauche, dies richtig zu tun.

Regelmäßig investieren

Eine einfache Rechnung zeigt dies: Wer jeden Monat 200 Euro investiert und mit einer durchschnittlichen Rendite von 10 % pro Jahr anlegt, wird nach 40 Jahren ein Vermögen von über 1,1 Mio. Euro aufgebaut haben.

Tatsächlich hat einer der angesprochenen Millionäre genau das geschafft. Mit Investments in gute, börsennotierte Unternehmen aus dem Deutschen Mittelstand hat er viel schneller aus einem kleinen Startvermögen seine erste Million erreicht.

Er brauchte mit seinem Startkapital von 50.000 Euro übrigens keine 40 Jahre, sondern 15. Mit 1000 Euro monatlich investiertem Kapital und durchschnittlich 15 % Rendite pro Jahr.

Kehren wir zurück aus der Welt der Zahlen und tauchen weiter in den richtigen Mindset ein. Es ist nur sinnvoll zu verstehen, dass auch ein kleiner Betrag regelmäßig investierten Kapitals zu einem großen Vermögen führen kann.

Einkommen erhöhen

Ich hatte oben schon Kritik an den meisten Ratgebern geäußert, die Euch dazu bewegen wollen, Euer Leben weniger zu genießen, sodass ihr mehr sparen könnt.

Das ist für alle Menschen sinnvoll, die in ihrer aktuellen Situation viel zu viel konsumieren. Wenn immer wieder mehr Monat übrig ist, als Geld auf dem Konto, dann ist eine Sparmaßnahme sinnvoll. Wer jedoch ein solides Einkommen aufweisen kann und 200 Euro zum Investieren hat, der sollte schon heute sein Leben genießen.

Wichtiger finden Millionäre die Idee, ihr Einkommen zu erhöhen. Eine spannende Entwicklung des Vermögens entsteht in den Momenten, wo man über den Grundbetrag hinaus investieren kann.

Millionair-Minds verstehen es, Chancen zu nutzen. Ergibt sich die Möglichkeit für einen Vortrag, ein Wochenendseminar oder eine Veröffentlichung Geld zu verdienen, nutzen sie diese Chance, um den Ertrag erneut zu investieren.

Mit einem entwickelten Experten-Status kannst Du schließlich sogar Deine Preise erhöhen.

Über ihren regelmäßigen, konservativen Sparbetrag hinaus, investieren sie etwas riskanter. Z. B. in Startups.

Reiche Menschen verstehen, was für ein Hebel Geld entwickeln kann. Sie sehen es als Möglichkeit, ein gutes Leben zu führen und gleichzeitig auch als Chance, ein bestehendes Projekt zu fördern.

Investiertes Kapital bringt Wachstum und Dividenden. Jeder investierte Euro schafft dementsprechend ein höheres Einkommen, was man ausgeben oder reinvestierten kann.

Wissen zu Geld machen

Was ich in meinen Gesprächen ganz besonders fand, ist das die Millionäre auf ihrem Weg alle eine Fähigkeit für sich entdeckt haben, mit der sie anderen Menschen helfen könnten, erfolgreicher zu sein.

Wir reden von kleinsten Nischenfähigkeiten. Instagram Marketing. Verkaufsskripte schreiben. Stärken anderer Menschen erkennen und fördern. Eine Programmiersprache beherrschen. Eine gute Beziehung zu einem chinesischen Lieferanten pflegen.

Es ist nahezu egal, was Du kannst. Selbst die zukünftigen Millionäre in Anstellung haben sich z. B. einen kleinen Wochenendjob geschaffen, den sie nebenbei ausübten.

Was auch immer Du kannst. Du kannst immer zu jemanden gehen, der von Deiner Fähigkeit einen Nutzen hat. Dieser Nutzen ist Geld wert. Hebe ihn und stecke das erwirtschafte Geld in Dein Aktiendepot.

Bei einigen von ihnen wurde aus diesem bezahlten Hobby eine Selbstständigkeit und später ein Monatseinkommen von über 10.000 Euro, von dem sie locker 5.000 bis 6.000 Euro investieren konnten, weil sie ihren Lebensstandard nicht erhöhten.

Zusammenfassung

Es ist auffällig, wie viele Aspekte des Lebens die Millionäre von heute früher und heute gleich handhaben.

Vor allem sehen sie Einkommen als wichtigsten Bestandteil ihres Gedankengutes – vor allem passives Einkommen über Geldanlagen oder andere Beteiligungen.

Einmalig verdientes Geld führt durch Investments in Aktienfonds automatisch zu Einkommen, genauso wie jedes aktiv verdiente Einkommen.

Dabei nutzen sie die 4%-Regel. Einmalig 1000 Euro in Aktien zu stecken bringt ca. 40 Euro Jahreseinkommen (neben steigendem Wert der Aktien).

Legen wir die wichtigsten Regeln auf den Tisch:

  • Achte nicht auf jeden Cent, sondern genieße Dein Leben.
  • Verzichte auf Statussymbole und Angeberei.
  • Investiere mindestens 200 Euro im Monat in Aktien.
  • Erhöhe Dein Einkommen, wenn es geht.
  • Nutze einmalige Einkommensgelegenheiten, um Dein passives Einkommen zu erhöhen.
  • Fördere eine Fähigkeit, die anderen Menschen nutzen bringt, werde unangefochtener Experte und monetarisiere dies.
  • Sehe Geld als Möglichkeit Deinen Lebensstandard zu sichern, nicht um ihn zu erhöhen.

Die Million muss gar nicht zwingend das Ziel sein. Ich möchte mit einer Musterrechnung mit der 4 %-Regel bei einem Vermögen von 200.000 Euro abschließen.

Wer 200.000 Euro in sinnvolle Aktien investiert, kann sich pro Jahr 8.000 Euro ausschütten, sodass das Kapital sogar noch weiter wächst. Dies ist ein zusätzliches Einkommen von 666 Euro im Monat. Würde Dir das auch schon helfen?

Stelle Dir also nicht die Frage, wie viel Geld Du brauchst. Je mehr Du investieren kannst, desto höher ist Dein zusätzliches Einkommen – ganz ohne Arbeit.

Wenn Du diesen Ansatz verstehst, wirst Du automatisch Millionär … Ob Du willst oder nicht.

Veröffentlicht von

Gero Gode

Gero Gode gründete über 10 Unternehmen in 10 Jahren und betreibt einen Family & Friends-Fonds mit ca. 100 Mio. Euro Volumen. Seine Lehren und Erfahrungen aus über 10 Jahren in intensiven Projekten und das Wissen aus seinem Netzwerk fasst er hier für Dich zusammen.

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